Ausgabe 4/2022

Wieso aus dem Apotheker- ein Kulturgärtli wurde

von Hildegard Küng, Redaktion

Wo vor 45 Jahren Heilpflanzen und Kräuter angepflanzt wurden, standen diesen Sommer über Atelierplätze.

 

Vor 45 Jahren entstand auf dem Dach der Bootshalle bei der Ufschötti das Apothekergärtli. Dieses wurde bis im Frühjahr 2019 von Mitgliedern des Luzerner Apothekervereins betreut und unterhalten. Die Sommerhitze machte den Pflanzen immer mehr Mühe, so wurde der Pflanzengarten im Sommer 2019 ins Wesemlin gezügelt. Seither ist er in den Klostergarten des Kapuzinerklosters integriert.

 

Auch ohne Pflanzen blieb der Name «Apothekergärtli» erhalten, wurde mit den Jahren jedoch besonders in den Sommermonaten immer mehr zur Problemzone. Vor allem nachts und an den Wochenenden hielten sich dort viele Personen auf und störten dabei die Nachbarschaft mit extremem Lärm.

 

Das Projekt «Linkes Seeufer» hat dieses Problem aufgenommen und schuf zusammen mit der IG Kultur das Projekt «Kulturgärtli». Während den Sommerferien 2021 wurde die Idee umgesetzt und der Raum wurde als Atelierfläche für Kunstschaffende zur Verfügung gestellt.

 

Auch diesen Sommer wurde das Projekt weiterbetrieben. Von der Stadt Luzern wollten wir wissen, wie das Projekt Kulturgärtli dieses Jahr verlaufen ist und wie erfolgreich es war. Christian Wandeler,

Sicherheitsmanager der Stadt Luzern, äusserte sich positiv zur Nutzung des Kulturgärtli: «Die Auslastung war grundsätzlich positiv. Bei den Atelierplätzen (Holzboxen) hatten wir zwischen Anfang Juni und Ende August insgesamt sieben Kunstschaffende, welche das Angebot nutzten. Dabei handelte es sich um gestalterische Künstler:innen, um Bastler, aber auch Musiker:innen. Zudem waren die Workshops, welche im Rahmen des Ferienpasses stattfanden, meistens ausgebucht.

 

Ein Hauptziel des Projekts ist, das Apothekergärtli während den Sommermonaten abends zu beruhigen. Mit der Bespielung des Platzes und dem dazugehörigen Abschliessen des Platzes während der Nacht konnte diese Beruhigung auch in diesem Jahr erzielt werden. «Obwohl wir für dieses Jahr die Auflage erhalten haben, dass ein Teil des Gärtlis auch nachts offen bleiben muss, spielte sich das ein und auch dieser offene Teil wurde nachts nicht mehr genutzt.»

 

 

Zur Frage nach der Planung für nächstes Jahr meint Christian Wandeler: «Die Beruhigung des Platzes in der Nacht wird auch im nächsten Jahr ein Ziel sein. Ob das durch das Angebot Kulturgärtli geschehen wird ist aktuell noch nicht klar. Es hat sich klar gezeigt, dass das Wetter einen starken Einfluss auf die Nutzung hat. 2021 wurde das Projekt durch starken Regen eingeschränkt, dieses Jahr war es die Hitze. Momentan werden Ideen gesucht, wie eine wetterunabhängige Nutzung installiert werden kann».