Ausgabe 2/2023

Der Fachmann für zwei Sinne

Bereits seit 25 Jahren führt Guido Marti erfolgreich sein Augenoptiker-Fachgeschäft im Shopping Center Schömnühl. 10 Jahre später kam eine Abteilung für Hörakustik dazu. Mit "Tribschenhorn by Marti" erfüllte er sich den Traum einer eigenen Brillenkollektion aus Büffelhorn. 

von Jean-Pierre Kipfer, Redaktion

 

Zum Traumberuf 

Als anfangs der 80-Jahre der Berufsberater die 2. Sekundarklasse im Schulhaus Tribschen über die verschiedensten Berufe orientierte, wusste Guido Marti genau, was er wollte: seine Stärken im Umgang mit Menschen, seine Kreativität und sein Feingefühl mit dem Beruf als Augenoptiker vereinen. Eine Schnupperlehre verstärkte diesen Wunsch und gab den Startschuss zur damals 4-jährigen Berufslehre.

 

 

Wanderjahre, Weiterbildung und beruflicher Aufstieg 

Damit der junge Berufsmann sein Flair für Sprachen vertiefen konnte, holte er Arbeitserfahrungen in Lugano und Lausanne. Es folgten zwei Jahre der Weiterbildung an der Höheren Fachhochschule zum eidg. Dipl. Augenoptiker. Der berufliche Aufstieg kam unmittelbar danach, denn im Emmen Center vertraute man ihm die Leitung einer Filiale an. Der kürzlich verstorbene Dr. Hans Notter, Hausarzt der Familie Marti, wie ihn  Ende 1997 darauf hin, dass im Shopping-Center Schönbühl ein Ladenlokal frei werde. Marti überlegte nicht lange. Im Februar 1998 eröffnete er sein eigenes Geschäft und schloss so eine Angebotslücke im Quartier.

 

Erweiterung des Angebots 

Anlässlich der Renovation und Umgestaltung des Ladenlokals 2008 entstanden zwei kleinere Räume. Einer wurde als Prüfraum für Sehtests eingerichtet, der andere hätte als Büro genutzt werden sollen. Doch es kam anders. Ein zur Unterstützung eingestellter Optiker erwähnte beim Anstellungsgespräch, dass er zudem ein Diplom als Akustiker besitze. So wurde anstelle eines Büros ein Prüfraum für Hörtests eingerichtet. Mit 40 Jahren liess sich dann auch Guido Marti berufsbegleitend in Karlsruhe zum Hörakustikmeister ausbilden.

 

Augenoptik und Akustik haben viele Gemeinsamkeiten 

Beide Berufe betreffen einen unserer fünf Sinne, benötigen einen Testraum und Personen mit handwerklichem Geschick und ausgeprägter Feinmotorik, die darüber hinaus Freude am Umgang mit Menschen haben. Auch Labor und die benötigten Werkzeuge ähneln sich.

 

Sehschwäche oder Hörverlust

Bereits Säuglinge werden heute auf Sehschwächen systematisch geprüft. Manchmal merkt das auch erst viele Jahre später; wenn man wegen des Fahrausweises zum Sehtest muss. Oder aber im mittleren Alter, wenn das Kleingedruckte oder Strassenschilder nicht mehr scharf gelesen werden können. Dann ist der Weg zum Augenoptiker oder Augenarzt ein ganz normaler Schritt. 

Beim Hörverlust gibt vielfach das persönliche Umfeld den Anstoss. Dies zum Beispiel ddann, wenn das Radio oder der Fernseher sehr laut eingestellt werden müssen oder wenn man merkt, dass man Gesprächsrunden nicht mehr aufmerksam folgen kann. Es ist noch gar nicht lange her, dass man aus Scham nicht zugeben wollte, schlecht zu hören, um kein Hörgerät tragen zu müssen. Heute ist das kein Grund mehr. Es gibt modernste Hörgeräte, die man gar nicht mehr sieht.

 

Schmuckstück Brille 

Die Brille ist nebst Sehhilfe zu einem Schmuckstück geworden. Man besitzt vielfach nicht nur eine «normale» Brille, Lese- oder Sonnenbrille. Passend zu Anlass oder Kleidung wird die Sehhilfe zum modischen Accessoire. Um immer am Puls der Zeit zu sein, stellt Marti seine Brillenkollektion jährlich an internationalen Messen neu zusammen.

 

Qualität zahlt sich aus 

Neben hochwertigen Brillenfassungen aus Kunststoff bietet Marti Optik Akustik auch eine Vielzahl an Metallbrillen an. Diese sind zu 95% aus Titan gefertigt, sind daher federleicht und besonders hautfreundlich. Bei Metallfassungen, die nickelhaltig sind, kann sich der Lack nach kurzer Zeit abtragen und so der Nickel mit der Haut in Berührung kommen. Dies begünstigt die Bildung von unschönem Grünspan und ist auch ein häufiger Grund für Allergien. Deshalb wird im Fachgeschäft von nickelhaltigen Brillen immer mehr abgeraten.

Hochwertige Brillengläser heben sich ab durch beste Transparenz und kristallklaren Blick bei Tag und Nacht. Besonders wertvoll sind heute Brillengläser, die das Arbeiten am Bildschirm verbessern und zudem das entspannte Sehen fördern. 

 

Eigene Birllenkollektion 

Vor ein paar Jahren erfüllte sich Guido Marti seinen Traum einer eigenen, selbst designten Brillenkollektion aus Büffelhorn. Handgefertigt werden diese in einer kleinen Manufaktur in Deutschland. Da es sich bei Büffelhorn um ein reines Naturprodukt handelt, ist jedes Modell ein Unikat. Verwendet werden die flach gewalzten Hörner von thailändischen Wasserbüffeln. Das Horn wird als Randprodukt aus der Nutztierhaltung gewonnen. Der Name dieser Kollektion war schnell gefunden «Tribschenhorn by Marti». Wer ein ganz persönlich designtes Modell aus Horn möchte, bekommt dies auf Wunsch angefertigt.

 

Kontaktlinsen 

Diese haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Tages-, Monats-, Jahres- oder sogar Nachtlinsen. Nach Messungen und Beratung des Spezialisten wird dem Kunden aufgezeigt, welche Kontaktlinse für ihn die ideale ist. Heute entscheidet man sich nicht mehr nur für Kontaktlinse oder Brille. Man trägt beides, mal Linsen, mal Brille.

 

Der Arbeitgeber und Lehrmeister

Guido Martis Team wird ergänzt durch Grace Aschwanden (Augenoptikermeisterin), und Tochter Mayara Marti, gelernte Detailhandelsfachfrau, und Mona Elsener, die in 2 Jahren ihre Prüfung zur Augenoptikerin absolvieren wird. Im Hintergrund kümmert sich Ellen Kreitz um die Buchhaltung. Für Guido Marti ist es wichtig, Schulabgänger für den Beruf des Augenoptikers zu begeistern und auszubilden. Bis heute haben bereits zehn Lernende die Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden.