Ausgabe 4/2023 |
Jetzt glänzt unser Quartier wieder |
Nach 2022 lud der Quartierverein Tribschen-Langensand seine Bewohnerinnen und Bewohner dieses Jahr zur zweiten Ausgabe des Clean-Up-Day ein. Neu fand anschliessend an die «Putzete» auf dem Areal des Schulhaus Wartegg ein Quartierfest statt.
von Fredy Zurkirchen, Redaktion
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Quartierputzete mit neuem Rekord!
Am 16. September 2023 war es soweit. Rund 130 Menschen versammelten sich Punkt 14 Uhr auf dem Parkplatz beim Segelboothafen Tribschenhorn. Neuer Rekord! Ältere und Jüngere, Kleine und Grosse, Familien mit Kinderwagen, Opa mit Enkelin (oder umgekehrt), Menschen mit und ohne Schnüffelhund; es war ein kunterbunt gemischter «Haufen», der sich dort zusammenscharte und sich mit Westen, Handschuhen, Eimern und Greifzangen ausrüsten liess.
Michael Hofmann vom Quartierverein war zufrieden: «Wir haben dieses Jahr etwas mehr Werbung gemacht. Unter anderem haben wir Flyer gedruckt, die vom Vorstand per pedes im ganzen Quartier verteilt wurden. Cool, dass sich der Aufwand gelohnt hat und wir so viele Leute zum Mitmachen motivieren konnten.»
Die meisten Mitwirkenden kamen aus dem Quartier. Es gab aber auch Auswärtige: Alejandro zum Beispiel, der extra für den Clean-Up aus Emmenbrücke anreiste. Er sah unser Plakat zufällig auf der Ufschötti und fand die Idee überzeugend. Kurzentschlossen meldete er sich zusammen mit einem Freund an.
Nadine, Céline und Benjamin kamen sogar aus Zürich. Die drei arbeiten für die IGSU. Seit 2007 engagiert sich der Verein für eine saubere Schweiz und organisierte den Clean-Up-Day nun schon zum 11. Mal. Die drei zeigten sich begeistert, was sie da vor Ort zu sehen bekamen. Nadine bedankte sich bei den Mitmachenden ganz herzlich: «Ihr alle seid super und ein wichtiger Teil vom Clean-Up-Day und habt mit eurem Engagement wertvoll zum Erfolg dieser beiden Tage beigetragen.»
Schweizweit registrierten sich dieses Jahr über 700 Aktionen für den Event. Rund 60'000 Helfer und Helferinnen standen im Einsatz
Nach einem kurzen Briefing ging es dann dem Abfall an den Kragen. Die Putzer und Putzerinnen schwärmten aus. In ihren gelbleuchtenden Westen erinnerten sie den Beobachter an einen Schwarm Wespen, der sich über das Quartier legt. Schnell aber vermischten sie sich mit dem anderen Publikum. Auch Nadine, Céline und Benjamin waren fleissig am «Güseln». Zudem standen sie allen Interessierten für Fragen und mit Informationen zur Verfügung. «Die Erfahrung lehrt uns immer wieder: Dort wo es sauber ist, gibt es weniger Littering! Offenbar fühlen sich Menschen an aufgeräumten Orten eher gehemmt, ihren Abfall einfach liegen zu lassen», erzählt Nadine.
Mit wachsendem Aktionsradius verschwanden dann auch die wenigen anfänglichen Klagen, dass es hier zu wenig Abfall habe, dass unser Quartier einfach zu sauber sei. Am Schluss, nach zwei Stunden Aufräumen, kamen zwei grosse Abfallcontainer Güsel zusammen. «Hat sich also gelohnt!»
Als Belohnung ein Quartierfest
Nach dem Putzen wartete auf alle ein Gratis-Zvieri. Der Bon konnte an einem der verschiedenen Essensstände eingelöst werden. Man hatte die Wahl: Injera, ein eritreisches Sauerteigfladenbrot mit schmackhaften Toppings, albanische Teigspezialitäten, südamerikanische Empanadas, kubanische Tamales - oder doch lieber kurdische Köstlichkeiten und später ein Stück frisch gebackenen Kuchen von Vicino Luzern? Die Besucher fanden sich inmitten eines kleinen Street-Food-Festivals. Einzig wer sich einen Cervelat oder eine Bratwurst vom Grill und ein Glas Wein wünschte, der wurde enttäuscht. Das fehlte im Angebot. Dieses kleine Manko lässt sich aber bei einer erneuten Austragung im kommenden Jahr einfach beheben.
Neben Essen gab es Live-Musik aus dem Quartier und eine Menge Spiel & Spass: Postenlauf und Marshmallows-Braten bei der Pfadi St. Anton, Kinderschminken, Fingertheater, Infos vom Lern Lounge Mobil. Der Star bei den Jüngsten war die grosse Hüpfburg. Mehr als einmal kam sie gefährlich nahe an ihre Grenzen und arg ins Ächzen.
Das Fest kam an: Zeitweise tummelten sich über 200 Menschen auf dem Areal. Es war schlicht beeindruckend, was Michael Hofmann und Pascal Marfurt mit ihren Helferinnen und Helfern auf die Beine stellten. Ein grosses Kompliment und Dankeschön an alle, die zum guten Gelingen beitrugen.
Auch Urs Cattani, Präsident des Quartiervereins, zeigte sich sehr zufrieden: «Die Durchmischung ist super. Ganz besonders freut es mich, wie viele Familien und Kinder hier sind und Spass haben. Etwas schade ist, dass nur wenige Leute aus dem Tribschen hier sind. Das war aber leider schon immer so. Macht man den Anlass im Langensand, fehlen die Leute vom Tribschen, feiert man im Tribschen, bleiben die anderen weg. Es wäre schön, wenn man die beiden Quartierteile mal zusammenbringen könnte.»
Und was meinte Organisator Michael Hofmann? «Ich bin sehr zufrieden. Es war für uns immer wichtig, dass es ein Fest vom Quartier für das Quartier wird. Das ist ganz gut gelungen. Food-Stände und Acts kommen fast alle von hier. Es gibt sicher noch Luft nach oben. Es wäre wünschenswert, wenn sich noch mehr, auch grosse Vereine von unserem Motto zum Mitmachen motivieren liessen.»
Mehr Fotos vom Clean-Up-Day 2023 und vom Quartierfest gibt hier es auf der Homepage des Quartiervereins.
Übrigens, der Quartierverein-Tribschen Langensand wurde für seine Aktion von der IGSU für den Gewinn des Clean-Up-Day Wettbewerbs 2023 nominiert. Wir sind gespannt.